Explorations in Digital Cultures

Workshop of the Working Group »Data and Networks« of the German Media Studies Association | February 15-17, 2018 | University of Siegen

The digital landscape is ever changing with the constant development of new technologies, the never-ending emergence of trends and hypes running their cycle, the ongoing building and rebuilding of infrastructures, and the permanent renegotiation of power distributions. Accordingly, the study of (post-)digital media cultures requires constant conceptual and empirical updates, that should, however, be sensitive to the multilayered histories of digital media technologies as well as their own discourses.

Exploring contemporary developments in digital cultures the workshop of the working group »Data and Networks« of the German Association for Media Studies (Gesellschaft für Medienwissenschaft) will discuss vital aspects, current developments, emerging topics and future challenges of our contemporary media technological situation. The main focus of the workshop is to open up a space for extensive discussions. Therefore, the contributions will be circulated beforehand among participants.

 

Thursday, February 15, 2018

13:00-13:30     Welcome

13:30-15:00     Session 1

Real-Time Streams: Metaphorical Imaginations and Temporalities
Mathias Denecke

Weather or Not: On Digital Clouds and Media as Environment
Tim Othold

15:30–17:00     Session 2

The Network Is not the Territory: Mobile Addressability and the Capture Model of Data Acquisition
Florian Sprenger

Privacy Assistants: Challenges and Critique of Evolving Concepts of Privacy in Ever-Changing Computing Environments
Martin Degeling, Jasmin Degeling

17:30–19:00     Session 3

Semi-Smart, Sovereign Chronological Chains of Existence: The
Blockchain Model
Oliver Leistert

Noisy Internet! Web journalism as an epitome of the Internet’s acousticness
Bernhard Dotzler and Solveig Ottmann

Friday, February 16, 2018

09:30–11:00     Session 4

The Role of Software Tools in Critical Data Studies Practices: The Affordances of Gephi as a Sociotechnical System
Daniela van Geenen

In the Middle of Things: Media Theory and Algorithmic Criticism
Marcus Burkhardt

11:30–13:00     Session 5

Logistics of Probability: Anticipatory Shipping and the Production of Markets
Nikolaus Pöchhacker, Eva-Maria Nyckel

Targeting from a Distance: Social network analysis in data-driven warfare
Katja Mayer and Jutta Weber

14:30–16:00     Session 6

From Bodily Fluids to Facehuggers: The Evolution of Cryptovirology
Mary Shnayien

Life Functions Critical
Uwe Wippich

16:30–18:00     Session 7

The Paranoid Machine: Five Challenges to Digital Cultures
Clemens Apprich

TBD (late arrival)
Armin Beverungen

AI and the form of capital: Preliminary notes on the media culture of artificial intelligence
Jens Schröter and Christoph Ernst

Saturday, February 17, 2018

10:00–11:30     Session 8

Social Encounters with Symbiotic Technologies
Bianca Westermann

TBD (late arrival)
Serjoscha Wiemer

12:00–13:30     Next Steps and Wrap Up

The reader for the workshop will be provided upon registration via email to Marcus Burkhardt (marcus.burkhardt[at]uni-siegen.de).

Workshop location:

University of Siegen
Herrengarten 3, Room 217/18
57072 Siegen
Germany

CfP: Netzwerke (revisited)

4. Workshop der AG Daten und Netzwerke am 19. und 20. Mai 2016, Ruhr-Universität Bochum

In zahlreichen Kontexten bedeutsam und vielfach präsent, scheinen Netzwerke immer noch allgegenwärtig zu sein. Doch schon 2007 bezeichnete Erhard Schüttpelz sie als „semantisches Leitfossil“. Mal technisch, mal ökonomisch, mal sozial konnotiert, ist der Netzwerkbegriff zu einem Paradigma geworden, das technisches Verständnis und gesellschaftliches Handeln miteinander verschränkt. Obwohl der Netzwerkbegriff als solcher nach wie vor Konjunktur hat, lässt sein universelles Potential, die Lebenswelt der Postmoderne erklären zu können, mehr und mehr nach. Der Workshop der AG Daten und Netzwerke (der Gesellschaft für Medienwissenschaft) nimmt diese Entwicklung zum Ausgangspunkt, sich mit den Potentialen, aber auch Grenzen des Netzwerkbegriffs und seiner Anwendbarkeit auf zeitgenössische Medienpraktiken zu beschäftigen. Ziel des Workshops ist es, sowohl nach der historischen Entwicklung des Begriffs, den verschiedenen Semantiken und handlungspraktischen Dimensionen von Netzwerken zu fragen, als auch Konzepte und Modelle zu diskutieren, die diese variieren bzw. ablösen können.

Seinen Ursprung hat der Netzwerkbegriff in der Wissenskultur der Frühen Neuzeit. Mit den materiellen Versorgungssystemen der beginnenden Moderne (Elektrizität, Telegraphie, Verkehr u.a.) wird er zum strukturellen Moment. Zusätzlich gewinnt bald eine weitere Bedeutungsebene an Relevanz: Netzwerke dienen als Beschreibungsmodell des sozialen Miteinanders. Im beruflichen Umfeld werden sie als Baustein für Karriere verstanden, im persönlichen Erleben sind sie wesentlicher Teil kommunikativen Handelns, wenn man die sogenannten „sozialen Netzwerke“ und andere Anwendungen des Web 2.0 in den Blick nimmt. Der Aufstieg des Netzwerkbegriffs wird begleitet von einer rhizomatischen Überlagerung dieser Bedeutungsebenen, die sich nun nicht mehr länger semantisch trennscharf unterscheiden lassen und insbesondere die poststrukturalistische (Medien)Philosophie prägen. Die Ubiquität des Netzwerkbegriffs zeigt sich nicht nur in seiner Verbreitung in der Alltagssprache, in der sich medial-materielle Verknüpfungen mit sozialen Beziehungsmustern verwoben haben, sondern insbesondere in seiner scheinbaren Allgegenwart in den Wissenschaften, in denen dieses Bedeutungsspektrum um ein Oszillieren zwischen Metaphorik, modellierendem und simulierendem Analysetool und Beobachtungsperspektive erweitert worden ist. Hier ist es nicht zuletzt die Akteur-Netzwerk-Theorie (Latour, Callon), die zum Aufschwung eines praxeologischen, auf hybride Übersetzungen zielenden Netzwerkbegriffs beigetragen hat.

Der vierte Workshop der AG Daten und Netzwerke setzt auf einen produktiven und intensiven Austausch. In diesem Zusammenhang sind mögliche Fragestellungen und Themen des Workshops:

  • Arten von Netzwerken
  • Semantiken von Netzwerken
  • historische Dimensionen von Netzwerken
  • Momente der Störung in Netzwerken
  • Netzwerkanalyse und digitale Methoden in der Medienwissenschaft
  • medienmaterielle Anwendungen: Graphentheorie in den Wissenschaften und Graphenpraxis als Grundlage von Social-Media-Plattformen
  • Verhältnis des Netzwerkbegriffs zu Begriffen/Konzepten wie Plattform, Infrastruktur, Medienökologie
  • Zusammenspiel von Netzwerken mit Protokollen und Datenbanken
  • Netzwerke und Macht
  • Metaphoriken und Imaginationen von Netzwerken

Um ausreichend Zeit für Diskussionen zu gewährleisten, sieht das Konzept des Workshops vor, dass alle Beiträge vorab in Form eines Papers eingereicht werden, so dass alle Teilnehmer_innen die Beiträge im Vorfeld vorbereiten können. Im Workshop wird dann jeder Beitrag nur noch durch eine prägnante Zusammenfassung eingeleitet.

Abgabe der Vorschläge/Abstracts (max. 300 Worte): 15. Januar 2016
Auswahl und Information der Teilnehmer_innen: 15. Februar 2016
Abgabe der fertigen Beiträge (max. 3000 Worte): 15. April 2016
Workshop: 19. – 20. Mai 2016, Ruhr-Universität Bochum

Einreichungen bitte an: Katja Grashöfer (katja.grashoefer@rub.de) und Bianca Westermann (bianca.westermann@rub.de)

 

Talking about Digital Methods – Research Interviews und Gespräch

Was sind digitale Methoden? Welche Bedürfnisse und Fragen erzwingen digitale Methoden und welche Herausforderungen stellen sie derzeit an die eigene Disziplin? Die Interviewserie “Talking about Digital Methods” entfaltet einige Stränge der Auseinandersetzung um digitale Gegenstände und deren Erforschung. ExpertInnen aus unterschiedlichen Disziplinen beantworten in kurzen Interviews drei Kernfragen. Diese sind bewusst allgemein gehalten, um einerseits die je eigenen Zugänge der ForscherInnen integrieren zu können. Andererseits soll dadurch die Vergleichbarkeit der Interviews für die RezipientInnen erleichtert werden. Die Fragen lauten:

  • Was verstehen Sie unter digitalen Methoden?
  • Welche Potentiale sehen Sie in digitalen Methoden?
  • Welche Bedenken haben Sie gegenüber digitalen Methoden?

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Profile und Utopien. Bericht der AG Daten und Netzwerke 2014/2015

Nach der Publikation der Beiträge zur Frage „Was ist Datenkritik“ im Freiburger E-Journal „Mediale Kontrolle unter Beobachtung“ (2014, hrsg. von Marcus Burkhardt und Sebastian Gießmann) lagen die Schwerpunkte der AG-Arbeit auf Fragen der Digital Humanities bzw. digitalen Methoden und Kontrolltechniken in digital vernetzten Medien. Anlässlich des letztjährigen Workshops „Reverse Engineering Digital Methods“ der AG Daten und Netzwerke – in Kooperation mit dem Digital Cultures Research Lab der Leuphana Universität Lüneburg – startete die Interviewserie „Talking about Digital Methods“. Die Interviews geben Einblick in die gegenwärtige Auseinandersetzung um Data Mining, um Zugänglichkeit und Agency von Daten sowie um Evidenzpraktiken, Narrationen und Methodenreflexion. Expertinnen aus unterschiedlichen Disziplinen beantworten darin drei Fragen nach ihrem Verständnis und Potenzialen und Grenzen digitaler Methoden.

Das Panel „Netzwerke überwachen“ auf der GfM-Jahrestagung „Medien|Recht“ in Marburg 2014 intensivierte – mit Vorträgen von Dietmar Kammerer, Christoph Engemann und Samuel Sieber – die Arbeit an den medialen Bedingungen nach Edward Snowdens Enthüllungen. Was passiert in einer Welt, in der Netzwerke Netzwerke überwachen? Ein geheimdienstlicher Verbund aus „fünf Augen“ zapft materielle Netzwerke an (Unterseekabel), schöpft digitale Netzwerke ab (Google, Facebook), um Metadaten zu sammeln die Auskunft geben über (terroristische und andere soziale) Netzwerke … Die auf dem Panel diskutierten verschiedenen Wissensordnungen von Netzwerken und ihre Daten-Praktiken bildeten die Grundlage für die Fragen des dritten Workshops der AG, der vom 3. bis 4. Juli 2015 an der TU Braunschweig stattfand. Unter dem Titel „Profile: Individualisierung, Kollektivierung und Klassifizierung durch Daten“ wurde einerseits das datenkritische Programm der AG Daten und Netzwerke weitergeführt und andererseits die für Surveillance Studies grundlegende grundlegende Frage der Subjektivierung in digitalen Öffentlichkeiten diskutiert.

„Profile“ (Bericht von Andreas Weich)

Die Initiative zum Workshop ging dabei von einem Vorschlag aus der vorigen Veranstaltung „Reverse Engineering Digital Methods“ aus – und zielte auf ein Thema, das sowohl für medienwissenschaftliche als auch mediensoziologische und kommunikationswissenschaftliche Perspektiven und Fragestellungen attraktiv ist. Nach ersten konzeptionellen Überlegungen zu einem Workshop zum Thema Profile/Profiling durch Theo Röhle, Andreas Weich und Julius Othmer (Braunschweig) erweiterte sich der interdisziplinäre Kreis der OrganisatorInnen auf Jan-Hendrik Passoth (München), Jan-Hinrik Schmidt (Hamburg) sowie Martin Degeling, Katja Grashöfer und Bianca Westermann (Bochum). Der Ansatz des Workshops war es, „Profil“ als Begriff und Konzept, sowie verschiedene Ausprägungen und damit verbundene Praktiken der Profilierung im Spannungsfeld zwischen Selbstprofilierung und dem Profiliert-Werden zu diskutieren.

Die Grundlage hierfür bildeten sechs Texte, die im Vorfeld in einem Reader an alle Teilnehmenden verschickt wurden. Eingeleitet durch eine kurze Einlassung mit ersten Fragen an die jeweiligen Autoren durch eine der OrganisatorInnen ergaben sich von Beginn an produktive Diskussionen – trotz einer Außen-Temperatur, die zwischen erfrischenden 29 und sportlichen 38 Grad Celsius lag.

ANDREAS BERNARD (Lüneburg) ging in seinem Beitrag „Profil, Erfassung, Selbstdesign“ der Geschichte des Profils und insbesondere seiner Umcodierung innerhalb der letzten 25 Jahre nach. Von einem Medium zur Erfassung und Darstellung von Abweichung wandelt es sich dabei zu einem Medium des Selbstdesigns. Ein Profil zu haben, wird damit zur Normalität und umgekehrt z.B. in Sicherheitsdiskursen das Fehlen eines Facebook-Profils gerade zu einem Verdachtsmoment.

ANDREAS WEICH (Braunschweig) gab unter dem Titel „Sich profilieren und profiliert werden – zur (Medien-)Genealogie zweier Seiten einer Medaille“ einen komprimierten Überblick über die semantische Geschichte des Profil-Begriffs und argumentierte anschließend an historischen Beispielen, wie der Schattenrisstechnik oder dem „Anthropometrischen Labor“ Francis Galtons, dass das Sich-Profilieren und das Profiliert-Werden historisch vielfach konstitutiv miteinander verwoben sind und z.B. aktuelle Privacy-Diskurse vor diesem Hintergrund neu zu bewerten sind.

FABIAN PITROFF (Kassel) rückte mit „Profile als Labore des Privaten? Profile als Instanzen einer Neuverhandlung von Privatheit und Personalität“ die Wechselbeziehung von bestimmten Personalitäts- mit bestimmten Privatheitskonzepten in den Fokus und argumentierte über Gouvernementalitäts-, System- und Akteur-Netzwerk-Theorie, dass sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt Personalitäten konturiert hätten, die auf Pflege, Erreichbarkeit und Komposition zielen. Profile in Online Social Networks veranschlagte er dabei als Möglichkeiten, neue Privatheits-Konzepte für diese neuen Personalitäten zu generieren und zu erproben.

NIKOLAUS LEHNER (Wien) modellierte in seinem Beitrag „Das digitale Selbst zwischen Doppelgängertum und Post-Entfremdung“ Konstellationen aus Datenspuren, die oftmals mit „Data Doubles“ oder auch „Datenschatten“ bezeichnet werden, über die literarische Figur des Doppelgängers. Er ging von einer Renaissance der Doppelgängerfigur in der Spätmoderne aus, nachdem diese im 20. Jahrhundert zunächst marginalisiert worden sei. In digitalen Medien komme dem Doppelgänger unter neuen Vorzeichen die wichtige Funktion einer produktiven, ja sogar subjektkonstitutiven Entfremdungserfahrung zu.

MARTIN SCHMITT (Potsdam) gab in „Der informationalisierte Mensch. Datennutzung und Datenschutz deutscher Sparkassen in der Kundenkreditvergabe von 1968 – 1990“ einen konzisen Überblick über das Aufkommen von Credit Scoring-Techniken, in denen Profile von potenziellen KreditnehmerInnen zu einer Kennzahl verrechnet wurden, die dann Einfluss auf die Kreditvergabe und -bedingungen z.B. in Form des Zinssatzes hatte. Banken veranschlagte er dabei als eine der ersten Institutionen, die den Wert personenbezogener Daten erkannten und ökonomisch operationalisierten.

MARTIN DEGELING (Bochum) stellte unter dem Titel „Googles Interessenprofiling“ Ergebnisse aus seiner Studie vor, in der er mehrere hundert simulierte Nutzer automatisiert Seiten besuchen ließ und die resultierenden Interessenprofile, die bei Google daraufhin erstellt wurden, analysierte. Neben zentralen technischen Verfahren arbeitete er heraus, dass die Interessenprofile zwar umfangreich und unvermeidlich, dabei aber ungenau seien – und das auch, um Kontingenz für ökonomische Dynamiken zuzulassen.

Die Diskussionen der Texte generierten weitere interessante Themen und Fragen – so wurde verschiedentlich die Rolle von Profilen zwischen Präskription und Deskription diskutiert, die Frage der Stiftung von Kohärenz bzw. umgekehrt von Fragmentierung, die Produktion von Kommensurabilität, die produktiven bzw. gar subjektkonstitutiven Effekte von Profilen aufgeworfen, sowie die Schärfung des Profilbegriffs als Desiderat formuliert. In einer geplanten Publikation soll neben der Veröffentlichung der Beiträge versucht werden, aus der Runde der Teilnehmenden heraus in kurzen Statements diese Fragen zu bearbeiten.

„Utopien“

Für die Bayreuther Jahrestagung zu Utopien hat die AG ein Panel „Kritik und Praxis: Spielräume digitaler Utopien“ konzipiert. Denn im digitalen Zeitalter herrscht kein Mangel an Utopien. Technische Träume gehören ebenso wie Versprechen neuer und vor allem besserer Kultur-, Gemeinschafts- und Lebensformen zu den Spielräumen des digitalen Kosmos. Jenseits aller Heilsversprechen und Schreckensszenarien entpuppt sich die digitale Wirklichkeit stets als vielschichtig, spannungsgeladen und heterogen. Vernetzung, Kollaboration, Partizipation, Transparenz und Offenheit stehen Überwachung, Automatisierung, Zentralisierung und Intransparenz gegenüber.

Inmitten dieser Gemengelage werden Fragen nach der Ausgestaltung des digitalen Lebensraumes immer wieder neu drängend und dringend. Wie kann, soll und darf Zukunft unter dem Vorzeichen des Digitalen aussehen? Was sind Visionen, die entwickelt werden wollen? Und was ist gegenwärtig von den Utopien vergangener Internettage geblieben? Welche Ideen sind zu „konkreten Utopien“ (Bloch) geworden? Diese und weitere Fragen sollen im Workshop der AG Daten und Netzwerke diskutierend ausgelotet werden. Betrachtet werden sollen dabei nicht nur Utopien, die mögliche Zukünfte entwerfen, Hoffnungen artikulieren und Alternativen präsentieren, sondern auch Strategien, Taktiken und Bemühungen diese abstrakten Projektionen zu konkretisieren. Im Spannungsfeld von Kritik und Praxis soll debattiert werden, mit welchen Utopien die digitale Medienwelt und ihre Erforschung experimentiert: Welche Spielräume der Intervention und Mitgestaltung gibt es? Kann die kritische Reflexion der Medienumwelt produktiv gewendet werden? Ist medienwissenschaftliche Forschung in Zeiten von Big Data selbst eine digitale Utopie?

Anknüpfend an Inputs von Clemens Apprich, Marcus Burkhardt, Sebastian Gießmann, Katja Grashöfer, Irina Kaldrack und Theo Röhle will der Workshop einen Raum für gemeinsame Diskussionen über die Spielräume digitaler Utopien eröffnen.

Die Aktivitäten der AG können weiterhin zeitnah über unsere Mailingliste (Abonnement per Mail an Sebastian Gießmann oder Irina Kaldrack) und unser gemeinschaftliches Weblog verfolgt werden, für das wir uns immer über Beiträge freuen: https://datanetworks.wordpress.com.

Sebastian Gießmann (giessmann@medienwissenschaft.uni­siegen.de)
Irina Kaldrack (kaldrack@leuphana.de)

mobile media: ←making↑cooperation↓work→ Siegen, 19. bis 21. Juni 2014

Die diesjährige internationale Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs ‚Locating Media‘ widmete sich dem Phänomenbereich der mobilen Medien, der die interdisziplinäre Medienforschung vor neue Herausforderungen stellt. Ausgangspunkt war dabei die Beobachtung, dass die Differenz von „Online-Gehen“ und „Online-Sein“ gerade durch digital-vernetzte Medienpraktiken fragwürdig geworden ist: Wenn Medien immer kleinteiliger, beweglicher, fluider und „smarter“ werden, und gleichzeitig Teil von großen Infrastrukturen und alltäglichen Praktiken des Infrastrukturierens bleiben, wie lassen sie sich empirisch erforschen und medienanalytisch beschreiben? Weiterlesen

Was wir im letzten Jahr getan haben – Bericht für die Gesellschaft für Medienwissenschaft

Drei Vorhaben standen im Mittelpunkt der AG „Daten und Netzwerke“, deren Größe auf 59 Mitglieder angewachsen ist (Stand: Juli 2014). Zum einen haben Marcus Burkhardt und Sebastian Gießmann die Ergebnisse des ersten gemeinsamen Workshops „Was ist Datenkritik?“ (Köln, 26/27. Juli 2013) zur Publikationsreife gebracht: Die Beiträge von Florian Sprenger, Florian Püschel, Irina Kaldrack/Christian Köhler, Annika Richterich, Johannes Paßmann/Carolin Gerlitz und Valentin Dander werden 2014 im Online-Journal „Mediale Kontrolle unter Beobachung“ auf www.medialekontrolle.de publiziert. Weiterlesen

„Mobile Media. Making Cooperation Work“ – Siegen, 19.-21. Juni 2014

Mobile Medien: Kein anderer Phänomenbereich hat so unmerklich und doch fundamental Arbeits- und Lebensweisen verändert und die Medienwissenschaft vor neue Herausforderungen gestellt. Gegenstände vernetzen sich und werden smarter, Infrastrukturen werden sichtbarer und Medien immer kleinteiliger, beweglicher und fluider. Weiterlesen

Reverse Engineering Digital Methods. Workshop, 12./13. Juni 2014

2. Workshop der AG Daten und Netzwerke

Centre for Digital Cultures
Leuphana Universität Lüneburg
Sülztorstr. 21-25 (Post)

Reverse Engineering Digital MethodsMit der jüngsten Konjunktur der Digital Humanities und der damit einhergehenden methodologischen, heuristischen und förderpolitischen Neuorientierung scheinen die Geistes- und Kulturwissenschaften nun endgültig im digitalen Zeitalter angekommen zu sein. Dabei sind die Konturen des „digitalen” Forschungsparadigmas noch weithin unscharf. Dies stellt auch für die Medienwissenschaften eine Herausforderung dar, die sich an der Schnittstelle von Geistes- und Kulturwissenschaften einerseits und Sozialwissenschaften andererseits mit der Frage konfrontiert sehen: Welche neuen Wege der Forschung können mit digitalen Medien beschritten werden und welche neuen Erkenntnisse zu Tage gefördert? Aber auch: Welche neuen Kompetenzen müssen Medienwissenschaftler_innen erwerben, um digital forschend tätig zu sein? Zugleich drängt sich die Frage nach der medialen Bedingtheit des digitalen Forschungsparadigmas auf: Auf welche Weise strukturieren technische Infrastrukturen und digitale Forschungspraktiken das Wissen, welches aus ihnen hervorgeht? Weiterlesen

„Netzwerke überwachen“ – die AG auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft

Netzwerke überwachen Netzwerke: Ein geheimdienstlicher Verbund aus „fünf Augen“ zapft materielle Netzwerke an (Unterseekabel), schöpft digitale Netzwerke ab (Google, Facebook), um Metadaten zu sammeln, die Auskunft geben über (terroristische und
andere soziale) Netzwerke. Vor diesem Hintergrund wollen wir die verschiedenen Wissensordnungen von Netzwerken und ihre Daten-Praktiken diskutieren. Vier Referate laden zu einer ausführlichen Diskussion ein. Weiterlesen